Am 4.2.1919 fand mit ihrer Niederschlagung die Bremer Rätepolitik ein jähes und blutiges Ende: Ausgerufen im Zuge der Novemberrevolution endete an diesem Dienstag im Februar die Herrschaft des erst kürzlich in der Hansestadt eingesetzten Arbeiter- und Soldatenrats. Um die damaligen Ereignisse in geeigneter Form aufzuarbeiten, hatte es Dr. Jörn Brinkhus vom Staatsarchiv Bremen zu seiner Obliegenheit gemacht, einen Fachartikel für das Bremische Jahrbuch zu erstellen.
Um das Geschehene anschaulich zu visualisieren, mussten noch geeignete Karten gestaltet werden. Diese Aufgabe wurde von den Lernenden der 11GEO1 und 11GEO2 mit großer Motivation übernommen: In enger Zusammenarbeit mit Dr. Brinkus und unter der fachkundigen Anleitung des Kollegen Dr. Andreas Reimer entstanden so im Rahmen eines halbjährigen Unterrichtsprojekts durch Schülerhand mehrere Karten, welche anschaulich über den Verlauf der Kampfhandlungen an dem Tag im Jahre 1919 informieren.
Während der Arbeit an den Stadtkarten lernten die Schülerinnen und Schüler viel über die Bedienung branchenüblicher Software, Schriftplatzierung, Farbregeln, Typographie, Druckvorbereitung, Signaturierung, Generalisierung oder Kartenlayout, indem Sie das erforderliche Wissen gezielt angefordert und handlungsorientiert umgesetzt haben.
So wurde die wissenschaftliche Arbeit mit den historischen Quellen und Vorlagen zu einer lehrreichen Erfahrung, das Ergebnis spricht für sich: Die fertigen Karten sind nun ein fester Bestandteil des Artikels „Die gewaltsame Liquidierung der Bremer Räterepublik. Der 4. Februar 1919 und seine politischen, militärischen und sozialgeschichtlichen Voraussetzungen“ von Dr. Brinkhus, welcher im Bremisches Jahrbuch (2020) erschienen ist.
(Bilder: Dr. Reimer, Text: Gürich)