Am 1. Juni fand an der Arnold-Bode-Schule eine bewegende Gedenkveranstaltung statt: Anlässlich des 81. Jahrestags der Deportation von Kasseler Juden nach Lublin-Majdanek kamen zahlreiche Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte sowie geladene Gäste zusammen, um gemeinsam der Opfer zu gedenken und sich mit der Geschichte auseinanderzusetzen.

Die Veranstaltung wurde von Udo Hauser, dem Schulleiter der ABS, eröffnet. Er begrüßte die Anwesenden und betonte die Bedeutung des gemeinsamen Erinnerns an die schrecklichen Ereignisse im Sommer des Jahres 1942. Danach informierte Klaus Brocke vom Verein Stolpersteine e.V. über das Projekt „Spur der Deportierten“, welches in Kooperation von Stolpersteine e.V. und der Arnold-Bode-Schule entstanden ist. Im Anschluss trat Frau Christina Hein, die Autorin des Buches „Nie vergessen“, ans Mikrofon. Mit einfühlsamer Stimme las sie zwei Porträts jüdischer Kasseler Mitbürger aus ihrem Buch vor. Die Zuhörer wurden von den Geschichten dieser Menschen sichtlich tief berührt. Zum Abschluss erläuterte Lehrer Thomas Hofer die Motive auf den neuen Bildtafeln des Reliefs.

Als nächstes erfolgte die feierliche Einweihung der vier neuen Reliefplatten am Pavillon auf dem Schulhof. Alle Reliefs wurden zuvor von Lernenden der Arnold-Bode-Schule und unter der Leitung von Lehrer Thomas Hofer, in vielen Unterrichtsstunden sorgfältig entworfen und gestaltet. Sie symbolisieren die Verbundenheit mit den Opfern und dienen als dauerhafte Erinnerung an die vielen menschlichen Schicksale im Zusammenhang mit den Deportationen.

Ein bedeutender Teil der Veranstaltung war das darauffolgende gemeinsame Beschreiten der blauen Gedenkspur von der Arnold-Bode-Schule bis zum Hauptbahnhof: Diese „Spur der Deportierten“ symbolisiert den Weg, den die Kasseler Juden vor ihrer Deportation vom Schulgelände in der Schillerstraße bis hin zum Bahnhof gehen mussten. Gemeinsam setzten heute die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Stempel mit dem Deportationsdatum, dem 1. Juni 1942, auf die blaue Linie.

Zum Abschluss der Veranstaltung sorgte der Musiker Bene Schuba, zusammen mit einem Kollegen, für einen emotionalen Ausklang der Veranstaltung: In seiner musikalischen Performance unterstrich er die Ernsthaftigkeit des Gedenktages und gab mit den Klängen Raum für eigene Gedanken und Gedenken.

Die diesjährige Gedenkveranstaltung zum 81. Jahrestag der Deportation Kasseler Juden nach Lublin-Majdanek war ein bewegender und bedeutungsvoller Tag, an dem alle Anwesenden gemeinsam der Opfer gedachten und ein Zeichen gegen das Vergessen setzten. Die Veranstaltung diente dazu, die Erinnerung an die damaligen Ereignisse wachzuhalten und unsere Verantwortung für eine tolerante und gerechte Zukunft zu betonen.

Abschließend geht ein großer Dank an all die vielen Helfenden und Mitwirkenden, ohne die dieser Gedenktag in Vorbereitung und Durchführung nicht möglich gewesen wären!

(Bilder: Führer / Text: Gürich)