Wenn das Instantsetzen und Sanieren eines Bauwerkes im beruflichen Unterricht behandelt wird, bietet es sich an, die dazugehörigen Erfahrungen praxisnah mit der Hilfe von realen Beispielen zu sammeln. Dessau ist eine Stadt, welche aufgrund ihrer Geschichte und verschiedener Bauwerke für diese Art von Studien geradezu prädestiniert ist. Wenn dann auch noch das Bauhaus in Dessau 2019 sein 100jähiges Jubiläum feiert, ist das schon mal eine längere Reise wert.
Um dem zu erwartenden Besucheransturm zu entgehen, fuhren schon im Mai 2018 die Klasse 12 der Maurer von der Arnold-Bode-Schule aus Kassel und ihr Klassenlehrer Georg Bogner mit einem Quer-Durchs-Land-Ticket in die grüne Stadt an der Mulde. Vor Ort erkundeten die Besucher aus Hessen ausgiebig das Bauhausgebäude in Dessau, welches von 1925 bis 1926 nach Plänen von Walter Gropius als Schulgebäude für die Kunst-, Design- und Architekturschule Bauhaus erbaut wurde. Weiter ging es mit den sogenannten „Meisterhäusern“, welche vom selben Architekten als Unterkünfte für die Meister des Bauhauses errichtet wurden. Zusammen begründeten diese Bauten in Dessau den Ruf des Bauhauses als „Ikone der Moderne“.
Ein weiteres Highlight in Sachen Architektur bot sich den Teilnehmern der Studienreise über 170 Kilometer entfernt: Die 574 Meter lange und bis zu 78 Meter hohe Göltzschtalbrücke im sächsischen Vogtlandkreis ist die größte Ziegelsteinbrücke der Welt. Die massive, an ihrer Basis etwa 23 Meter breite Brücke, überspannt in vielen steinernen Bögen weithin sichtbar das Tal mit dem gleichnamigen Fluss. Aus etwa 26 Millionen Steinen erbaut ist sie ein eindrucksvolles Zeugnis menschlicher Ingenieurskunst, denn dieses Bauwerk gilt auch als die erste statisch berechnete Brücke der Welt.
Nach zwei ereignisreichen Tagen und um viele Erfahrungen reicher kehrten Schüler und Lehrer nach Kassel zurück. Und eins war schon vor der Heimreise klar: Allen Teilnehmern würden diese ereignisreichen Studienfahrt in guter Erinnerung bleiben.
(GÜRI)