Vom 10. bis 25. September 2025 absolvierten 14 Auszubildende aus verschiedenen Handwerksberufen gemeinsam mit Jens Kroll, Steffen Wickert und Ann-Josephine Schreier ein Auslandspraktikum in Rumänien. Nach der Anreise per ICE über Wien und dem Nachtzug erreichte die Gruppe Brașov, erkundete dort die Schwarze Kirche und setzte die Reise nach Măgura fort, wo der Aufenthalt in der Villa Hermani begann.
Die ersten Tage standen im Zeichen von Natur und Kultur: Eine Erlebniswanderung im Nationalpark Piatra Craiului führte zum kleinen Königsstein, begleitet von Einblicken in die Kultur der Siebenbürger Sachsen und die Geschichte Rumäniens durch Pfarrer Seidner. Ein Vortrag über Wölfe in freier Wildbahn vertiefte naturkundliche Perspektiven. Es folgten der Besuch des Bärenreservats Zărnești sowie eine geführte Wanderung nach Wolkendorf mit Besichtigung der Kirchenburg und des Museums; Leonard Kurmes vermittelte dabei alte Handwerkstechniken und Wissen zu Kirchenburgen. Auf dem Weg nach Holzmengen gab es einen kulturhistorischen Stopp in Kleinschenk. Nach dem Bezug der Unterkunft in Holzmengen standen Dorfrundgang und Unterweisung zu Unfallverhütungsvorschriften an.
Der praktische Teil in Holzmengen bildete den Schwerpunkt der Studienfahrt. Nach Baustellenanalyse, Planung und Material- sowie Werkzeugbeschaffung, arbeiteten die Auszubildenden in Teams an drei Projekten rund um das Predigerhaus: Am Haus wurden Gerüste gestellt, Mauerwerk ergänzt, Holzrahmen gefertigt, der Dachstuhl abgebunden, gerichtet und eingedeckt, Übergänge und Anschlüsse hergestellt. Am Zaun entstanden Fundamente, Pfosten, Unterkonstruktion, Verbretterung sowie Tore und Türen. In der Küche wurde der Dielenboden erneuert, Sockelleisten gesetzt und der Raum wieder eingerichtet. Abschließend wurden Gerüste abgebaut, die Baustelle aufgeräumt und Brennholz vorbereitet. Die Auszubildenden und Begleiterinnen und Begleiter vertieften dabei handwerkliche Fertigkeiten, Teamarbeit und Arbeitssicherheit.
Ein kultureller Höhepunkt war der Tagesausflug nach Sibiu (Hermannstadt) mit Kirchenführung, Besuch des Gesellenhauses, Stadterkundung und Zeit zur freien Verfügung. In Holzmengen ergänzten gemeinsame Aktivitäten wie Lagerfeuer die Gemeinschaftserfahrung, auch wurde die dortige Kirchenburg ausgiebig erkundet.
Zum Abschluss führte die Rückreise über Pretai mit Besichtigung von Kirchenburg und Pfarrhaus, sowie einem gemeinsamen Mittagessen, danach Stadterkundung in Mediasch und mit dem Nachtzug nach Wien. Von hier aus ging es per ICE zurück nach Kassel.
Die Studienfahrt verband fachliches Arbeiten an historischen Bauwerken mit Naturerleben und interkulturellem Austausch – ein Gewinn an Kompetenz und Erfahrung für alle Beteiligten und ein Beitrag zum Erhalt kulturellen Erbes.
(Bilder: Kroll, Schreier / Text: Gürich, erstellt mit Unterstützung von ChatGPT)
