Bilder Hr. Gürich
Eine Zeile mit einem Namen, akkurat mit der Schreibmaschine erfasst. Ein Name unter vielen auf einem Blatt, die Zahl dieser Listen geht in die Zehntausende. Jeder Name steht dabei für ein einzelnes Schicksal, welches sich im Zuge des Holocaust millionenfach wiederholt hat.
Im Rahmen des Crowdsourcing-Projektes „Jeder Name zählt“ der Arolsen Archives, einem internationalen Zentrum über NS-Verfolgung, haben die beiden Abschlussklassen der Gestaltungs- und medientechnischen Assistentinnen und Assistenten Deportationslisten des Konzentrationslager Auschwitz digitalisiert. Ziel des langfristig angelegten Projektes ist es, die Namen der Deportierten wieder für die Öffentlichkeit verfügbar zu machen und so dazu beizutragen, die Schicksale der einzelnen Personen für die Nachwelt zu dokumentieren.
An dem eigens dafür veranstalteten Projekttag haben die Schülerinnen und Schüler jeden Namen mit allen verfügbaren Daten manuell abgeschrieben und in das Online-Archiv eingetragen. Für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer war diese Aufgabe eine wichtige Angelegenheit: Vorbereitet durch ein Unterrichtsprojekt zum Thema „Antisemitismus“ und einem Besuch in dem ehemaligen Lager Theresienstadt, stellte diese Arbeit einen angemessenen Abschluss für die Behandlung dieser berührenden und aufwühlenden Thematik im Unterricht dar.
Die Aufgabe der Digitalisierung der Deportationslisten wird auch in den kommenden Jahren aktuell bleiben, denn noch immer sind Millionen von Dokumenten nur in analoger Form vorhanden. Dadurch bleiben bisher sehr viele Schicksale im Dunkeln, die nur durch eine digitale Veröffentlichung aufgeklärt werden können.
(Text und Bilder: Gürich)