Idee / Umsetzung

Auf dem Gelände der Arnold-Bode-Schule wurde zur Zeit des Nationalsozialismus die jüdische Bevölkerung zusammengetrieben und im Anschluss deportiert. Damit diese Tragödie nicht in Vergessenheit gerät, haben die Schüler*innen der 12FOG2 im Rahmen der Kooperation mit Camp notes on education dieses Kunstwerk entwickelt.

Unser Kunstwerk zeigt das Spannungsfeld zwischen Vergangenheit und Gegenwart.

Dargestellt durch die große Anzahl an Dominosteinen, die die Ansammlung von Menschen zeigt, welche in den Augen der Nazis nur nummerierte Objekte waren.

Der Wendepunkte zur Gegenwart wird durch das Umfallen der Steine dargestellt. Die Rückseite der Dominosteine zeigt ein Bild des Altbaus der Arnold-Bode-Schule, sowie Porträts von Schüler*innen und Deportierten. Das Untergeschoss des Altbaus wurde nur zum Teil im zweiten Weltkrieg zerstört und ist jetzt fester Bestandteile der Arnold-Bode-Schule.

Kommunikation / Kollaboration

Durch die Auseinandersetzung mit den Deportationslisten entstand in der Klasse schnell ein Brainstorming und es wurden erste Skizzen angefertigt, wie dieses Ereignis künstlerisch dargestellt werden könnte.

Die Schüler*innen stellten unterschiedliche Konzepte vor, die gemeinsam im Klassenverbund diskutiert, verändert oder verworfen wurden.

Gleichzeit wurde der Kontakt zum Sara Nussbaum Zentrum in Kassel aufgenommen, um die Sichtweise der jüdischen Gemeinde hinsichtlich des Projektes „Domino“ einzubeziehen. Der kontinuierliche Austausch aller Beteiligten führte zu einem produktiven Ergebnis.

Grenzen / Möglichkeiten

Die straffe Zeitplanung im Hinblick auf Klausuren und Abschlussprüfungen lässt meist keinen großen Spielraum für freies künstlerisches Arbeiten; insbesondere wenn das schulische Leben durch die Pandemie fast zum Erliegen kommt.

Bezüglich des Jahrestages „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ entstand durch die Archivarbeit ein Kunstwerk, das jüdische Geschichte greifbar für Schüler*innen und Betrachter*innen macht. Die Auseinandersetzung mit der jüdischen Vergangenheit in Kassel in Verbindung mit Camp notes on education war uns wichtig.

Nachhaltigkeit

Die Dominosteine sind aus Holzwerkstoffplatten mit einem Holzwolle-Kern gefertigt. Daher ist dieses Kunstwerk sowohl ökologisch abbaubar als auch nach der Ausstellung wieder zu verwenden. Die Steine können neu beschichtet, als Raumtrenner oder als neue Skulptur für zukünftige Schüler-Projekte Verwendung finden.

„Recycling lebt vom Mitmachen und nicht vom Miesmachen.“

Josef Leinen

Protagonisten

Das Projekt „Domino“ wurde im Rahmen des Wahlpflichtkurses von den Schüler*innen der Abschlussklasse 2 der Fachoberschule Gestaltung umgesetzt:

Eren Bektas, Shakti Joy Böhm, Malin Katharina Dettke, Marcel Draude, Urs Fischhaupt, Faezeh Ghassemi, Celina Heß, Fabienne Jacky Hübner, Dalia Kehres, Lea Klappert, Tina Kornrumpf, Ansgar Landau, Anne Sophia Ludolf, Margarethe Mahner, Johanna Nasemann, Pauline Ratschke, Larisa Rosic, Jonas Vockeroth und Wiktoria Katarzyna Wolska

Wir wünschen viel Spaß beim Betrachten und Nachdenken …

die Klasse 12FOG2, Sebastian Brandt, Susanne Dilchert, Christian Heitland, Taro Koch, Jens Kroll, Heiko Lingelbach

DOMINOINSTALLATION