Man muss auch das Mögliche ermöglichen (Arnold Bode)
Erinnerungskultur an der Arnold-Bode Schule

Kassel In Gedenken an die Verfolgung, Deportation und Vernichtung jüdischer Mitbürgerinnen und Mitbürger

 Auf dem Gelände der heutigen Schule befand sich in den dreißiger und vierziger Jahren des letzten Jahrhunderts eine Turnhalle im Innenhof des Komplexes. Auf dem noch ursprünglichen Betonsockel befindet sich heute ein freistehender Pavillon aus den siebziger Jahren. 

Vermutlich diente die heute nicht mehr vorhandene Turnhalle den Nationalsozialisten ab dem Winter 1941 als „Sammelstelle“ für rund 2.500 jüdischer Bürger und Mitbürgerinnen, die von dort aus den Weg zum Kasseler Hauptbahnhof antreten mussten. In drei großen Deportationszügen ging es in das Ghetto Riga (09.12.1941), dann in die Konzentrationslager Majdanek/Sobibor (01.06.1942) und Theresienstadt (06.9.1942).  

Die Arnold-Bode-Schule ist eine berufliche Schule der Stadt Kassel für junge Erwachsene mit gestalterischem Schwerpunkt. Die Lernenden in die Umsetzung eines kulturell künstlerischen Gedenkprojektes einzubeziehen, ist von daher ein naheliegendes pädagogisches Anliegen. Dabei ist die Aufgabenstellung schwierig und komplex und ohne eine intensive und angeleitete Auseinandersetzung mit den geschichtlichen Ereignissen nicht denkbar. 

Dass unfassbare Leid, die Grausamkeit und Menschenverachtung der Shoa dabei tatsächlich zu erahnen – denn mehr ist uns Nachfolgenden nicht möglich – ist nicht nur inhaltlich, fachlich gestalterisch – sondern vor allem auch emotional eine große Herausforderung, besonders für junge Menschen. Die ethische und gesellschaftspolitische Dimension steht für Lehrende wie Lernende die große Herausforderung in diesem besonderen Projekt dar.  

Tom Hofer
(Kunstpädagoge)

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