Der Dezember ist eigentlich ein besonderer Monat: Die Tage werden kürzer, die Abende gemütlicher, und die Vorfreude auf die Weihnachtszeit liegt in der Luft. Doch wenn ich als Lehrer auf die vergangenen Wochen zurückblicke, bleibt vor allem ein Gefühl: Wehmut. Der Dezember ist einfach so an mir vorbeigezogen, wie ein Zug, den man nur aus der Ferne beobachtet, ohne selbst mitzufahren.
Der hohe Krankenstand im Kollegium und bei den Lernenden machte es oft schwierig, einen geregelten Schulalltag aufrechtzuerhalten. Gleichzeitig stapelten sich die Klausuren und Lernprodukte auf meinem Schreibtisch, die darauf warteten, korrigiert zu werden. Die sonst so gemütliche Adventszeit fühlte sich diesmal wie ein Wettlauf gegen die Zeit an. Gerade wenn man glaubte, ein wenig zur Ruhe kommen zu können, kam die nächste Herausforderung um die Ecke.
Doch auch in diesem Trubel gab es Momente, die mich innehalten ließen und mir gezeigt haben, warum ich meinen Beruf so liebe. Die diesjährige Nikolaus-Aktion war einer dieser besonderen Augenblicke: Die 120 vorhandenen Schoko-Nikoläuse gingen bereits im Vorfeld weg wie warme Semmeln und zauberten den damit Beschenkten ein Lächeln auf das Gesicht. Auch gab es am 6. Dezember wieder ein Treffen mit dem Nikolaus, welches stimmungsvoll von Herrn Eckenberger und Herrn Nolte vor der Cafeteria durchgeführt wurde.
Ein weiteres Highlight war die Weihnachtsfeier des Kollegiums am 13. Dezember. Nach den Wochen voller Stress war es eine Wohltat, gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen zur Ruhe zu kommen, zu lachen, zu Essen und die Gemeinschaft zu spüren, die uns als Team verbindet. Es sind genau solche Momente, die einem Kraft geben und das Gefühl vermitteln, dass man trotz aller Herausforderungen nicht allein ist.
Jetzt, wo der Dezember hinter uns liegt, der Januar auch schon fast herum ist und das neue Schuljahr vor der Tür steht, nehme ich mir vor, solche Augenblicke noch bewusster wahrzunehmen. Vielleicht ist es nicht immer möglich, den Trubel zu vermeiden, aber man kann versuchen, die kleinen Inseln der Ruhe und Freude zu schätzen. Denn am Ende sind es diese Momente, die bleiben – und die die Vorweihnachtszeit trotz allem so besonders machen.
(Bilder: Birkenfeld, Gürich / Text: Gürich)