abs [ˈmiːts] CAMP notes on education

Das Schulkonzept und die Ziele und Ideen im Rahmen der CAMP-Partnerschaft

Die Arnold-Bode-Schule als berufliche Schule mit den Berufsfeldern der Druck- und Medientechnik, Bautechnik und Farbe/Raum arbeitet mit dem Leitbild: ‚Man muss auch das Mögliche ermöglichen‘. Unser Leitbild zeigt den Anspruch, über gängige Lernformen hinauszugehen.

Wir erzeugen Lernprodukte mit den Mitteln des Handwerks, der Technik und der Gestaltung. Diese werden erstellt, indem konzeptionell mit Betrieben, lokalen Akteuren und Künstlern zusammenarbeitet wird. Dabei werden zeitgenössische Kunst- und Ausdrucksformen berücksichtigt.

Es geht uns um nachhaltige Unterrichtsprojekte, die im kollaborativen Prozess der Akteure entstehen und Stellung insbesondere zu lokalen Gegebenheiten beziehen.

Die hier vorgestellten Projekte sind mit unterschiedlichen Akteuren des Schillerviertels entwickelt, was den schulischen Aktionsrahmen durch den konkreten Lebensweltbezug der Themen deutlich erweitert. Die Teilnehmenden lernen über die Auseinandersetzung mit den vorgefundenen Dingen und Lokalitäten, gesellschaftliche und politische Verhältnisse zu reflektieren und vor allem produktiv zu verändern. Dies ist besonders relevant, da das Umfeld unserer Schulen stark geprägt ist von Drogenkonsum und Prostitution. Darüber hinaus wurden auf dem Gelände der Schule während des Naziregimes jüdische Mitbürger versammelt und zu den Vernichtungslagern abtransportiert. Diese Gegebenheiten sind für uns Aufforderung, sie nachhaltig mit kooperierenden Akteuren durch Gestaltung zu verändern.

Dabei ist die Nachhaltigkeit bei einigen Projekten bereits in der Konzeptionierung fest verankert, indem beispielsweise am Ort der Deportation ein Betonfries entsteht, der das Geschehene bildlich verarbeitet. Der Fries wird weiterhin wachsen und von zukünftigen Schülergenerationen rezipiert und gleichzeitig vervollständigt.

Udo Hauser
(Schulleiter)