Über viele Jahrhunderte schützten Kirchenburgen die Bevölkerung der umliegenden Dörfern vor Krieg, Überfällen und Plünderungen. Insbesondere in Siebenbürgen, einem historischen deutschen Siedlungsgebiet in Rumänien, gibt es noch heute weit über hundert Kirchenburgen, von denen sieben zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt wurden. Bereist man das Tal der Großen Kokel, so kann man einige Kilometer östlich von Mediasch die Kirchenburg von Pretai entdecken. Die historische Wehranlage ist heute Bestandteil eines Ausbildungszentrums, in dem seit 2008 Handwerker in verschiedenen Techniken zur fachgerechten Reparatur und Erhaltung derartiger Bauwerke geschult werden.
Bei der nunmehr dritten Studienfahrt nach Pretai wurde von den Auszubildenden des Zimmerer-, Dachdecker- und Schreinerhandwerks weiter am Erhalt der Kirchenburg und des Pfarrhauses gearbeitet. In der Zeit vom 2. bis 16. Mai konnten die Schülerinnen und Schüler aus Kassel direkt am geschichtsträchtigen Objekt wertvolle Erfahrungen auf diesem Gebiet sammeln.
Dabei erwies sich die diesjährige Gruppe als so leistungsstark und motiviert, dass neben der Erneuerung des Eingangsdaches in die Kirchenburg und der Sanierung des Eingangsdaches der Kirche auch der Treppenaufgang in den Speckturm komplett fertiggestellt werden konnte. Zusätzlich wurde die Ausstattung des Pfarrhauses mit drei neuen Schränken weiter vervollständigt.
Nach zwei arbeitssamen Wochen kehrten die Auszubildenden zusammen mit ihren Begleitern Tobias Platz, Angela Siever und Steffen Wickert zwar müde, aber auch sehr zufrieden wieder nach Kassel zurück.
Und eines steht bereits jetzt schon fest: Im nächsten Jahr geht es wieder nach Pretai, denn die Arbeit zur Erhaltung eines solchen Bauwerks endet nie. (GÜRI)